Mittwoch, 30. September 2015

19. Tag: 30.9.15 Spirit Bear Lodge (2)

Heute geht es auf Spirit Bear Beobachtungstour nach Steep Creek. Tim, der Manager der Lodge, hat aber gestern Abend schon gesagt, dass er die Chance dort ziemlich gering einschätzt. In der Saison war  dort zwar immer ein Spirit Bear, der ist aber jetzt seit 2 Wochen  nicht gesichtet worden.
Zuerst geht es mit 10 Mann bis vor Ort, dann mit dem Zodiak in die Flußmündung hinein.
Als es wegen der Ebbe anscheinend nicht mehr weitergeht, sollen wir aussteigen. Und die Führerin, die natürlich hüfttief waten kann mit ihren Hipwaders, geht zügig voran – und wir durch Wasser, das dann schön oben in die Gummistiefel läuft. Klasse. Das bedeutet, den ganzen Tag nasse, kalte Füße.
An einem Viewpoint lassen wir uns im Gras nieder, auf Regenponcho und Schal. Warten. Warten – nichts als ein paar Möven. Dabei ist es super Bärenterrain, es schwimmen sogar  noch Lachse im Fluß.
 Die Flut steigt, wir brechen auf zu einer anderen Stelle. Auch dort wieder übersetzen mit dem Zodiak, dann über Felsen und Wurzeln steil hinauf zum Viewpoint klettern. Natürlich immer mit den Rucksäcken, dem Stativ und den Ponchos auf dem Rücken und in den Händen.
Auch dort lassen wir uns wieder an einem Ort nieder der ideal für Bären wäre. Es schwimmen auch hier noch Lachse, Nachzügler. 
Fast 2 Stunden später brechen wir ergebnislos ab und klettern den Berg wieder runter.
Ich merke langsam, wie sich die Blasenentzündung anbahnt. Zum Glück schaffe ich es noch in die Lodge. Also, Antibiotikum rein und hoffen, dass morgen alles gut ist.

Dienstag, 29. September 2015

18. Tag: 29.9.15 Spirit Bear Lodge (1)

Frühstück ist um 7 Uhr, Abfahrt um 8.00  Uhr. Heute machen wir eine Kombitour zu zwei Destinationen. Die Gruppe ist aufgeteilt auf drei Boote. Wir sind zuerst am Khutze River unterwegs.
Der Zodiak (das Schlauchboot) kommt bei Ebbe noch nicht weit, wir gehen zu Fuß weiter. 
Vor uns ist eine Gruppe, die wohl alle Jagdlizenzen für dieses Gebiet aufgekauft hat und nun einmal im Jahr „zur Jagd“ kommen muss. Natürlich findet diese mit dem Fotoapparat statt ;-) Man hat eine Grizzlymum mit zwei Jungen ausgeguckt und wohl schon1 Std. beobachtet. Aber als wir kommen, ist das Schauspiel vorbei. Wir erwischen gerade noch einen kurzen Blick auf Mutter und Tochter. 
Wir gehen weiter und sehen einen Weißkopfseeadler. 
Als Mitgast Markus nach ihm schaut, entdeckt er im Baum daneben eine Schwarzbärin mit einem Jungen. Die sind vermutlich vor uns geflüchtet, als wir vor einigen Minuten vorbei gegangen sind.
Das Junge steigt dann schon mal wieder runter, während Mam noch gähnt,….
… und ihrem Jungen dann folgt. Irgendwie ein Vertrauensbeweis an uns, findet unser Guide. Und weg sind sie.

Wir fahren zurück und zur anderen Beobachtungsstelle, nach Canoona. Dort wollen wir dem Spirit Bear auflauern. Der Trail ist mörderisch – sehr uneben, viele Wurzeln, Schlammlöcher, bergauf, bergab, glitschig. Die Wartestellen, die wir aufsuchen und der Wald sind malerisch...
…aber bärlos.. Ein Eisvogel ist die einzige Ausbeute.
Wir tasten uns zurück zum Boot. Da läuft der Grizzly rum, der heute morgen eines der Zodiaks punktiert hat. Aber er ist schon auf dem Abmarsch ins Gebüsch.
Auf der Rückfahrt noch einmal zwei Buckelwale – wie gestern.
Abends gibt es Heilbutt und eine Vorführung im Großen Haus – die sparen wir uns aber.

Montag, 28. September 2015

17. Tag: 28.9.15 Shearwater - Klemtu (Spirit Bear Lodge)

Nach einem super Abendessen (Lachs, Salat, Bruschetta, Brot, alles Bio und selbst gemacht) war die Nacht Schrott. Erste Hälfte der Geruch von Rauch und Angst vor Rauchvergiftung. Dann Kopfschmerzen – von dem Geruch. Der hing irgendwie im ganzen Zimmer. Also, Aspirin genommen, dadurch morgens Übelkeit. Konnte aber trotzdem etwas frühstücken und danach gings mir besser.
Als wir von Sheerwater nach Klemtu fuhren, ging gerade die Sonne auf und lieferte schöne Bilder- trotz Nebelwolken.
In der Lodge angekommen...
... erhielten wir Instruktionen und dann auf die erste Tour nach Mussel. 
90  Minuten Bootsfahrt, dann auf ein kleineres Boot. Im Boot sitzen, warten, fahren, sitzen. Da gerade Flut war, und alle Landinseln unter Wasser standen, konnten wir nicht aussteigen. Kein Bär in Sicht. Dafür Seelöwen:
Erst am Nachmittag, mit einsetzender Ebbe, kamen sie heraus, eine Grizzly-Mum mit 3 fast erwachsenen Cubs (kaum zu erkennen im Dunkeln unter den Pflanzen)…
… ein Bär am anderen Ufer in weit-weit-weg, und: Friendly Bär, der in aller Ruhe vor uns allen einen halbtoten Lachs nach dem anderen vom Grund des Flusses aufhebt und verzehrt…
Zum Schluß wieder 90 Minuten im Schnellboot zurück, nebenbei noch einen Buckelwal gesichtet…
… ein gutes Abendessen, einen Vortrag zum Konflikt der hier lebenden Ureinwohner und den Trophäenjägern (zum Heulen!) und nun den Blog und dann ins Bett.

Sonntag, 27. September 2015

16. Tag: 27.9.15 Vancouver-Bella Bella-Shearwater

Bis zum Flughafen hat noch alles geklappt. Dann erstes Problem: der Rucksack mit dem großen 500er-Objektiv darf so nicht mit. Also umgepackt. Das Objektiv passt so gerade eben in den anderen Fotorucksack, die Kamera mit dem 300er Objektiv packen wir in den normalen Rucksack und die Objektivtasche wird gesondert eingecheckt.
Dann Start und nach 35 Minuten Landung am Campbell River Airport. 
Die erste Zwischenstation nach Comox ist ausgefallen. Weiterflug nach Bella Bella wegen Nebel unsicher. 3 Stunden bei strahlendem Sonnenschein warten. Warten darauf, ob es überhaupt weiter geht, oder zurück nach Vancouver.
Dann endlich die erlösende Nachricht, wir versuchen es – und landen tatsächlich in Bella Bella. Der Flug vor uns am Morgen hat es nicht geschafft, die sind wieder in Vancouver.
Vom Flughafen wird die Truppe abgeholt, mit dem Wasserbus geht es nach Shearwater und von dort in die Unterkunft. Gemütlich, leider nur ein gemeinsames Bad.
Ein tolles Abendessen mit glasiertem Lachs, Salat, Bruschetta und Salat wird geboten, dazu Wein- unser erster hier in Canada.Dann die Lunar Eclipse - erst rötlich, dann kommt die Sichel schon wieder durch. Gute Nacht.

Samstag, 26. September 2015

15. Tag: 26.9.15 Whistler-Vancouver

Heute haben wir nur noch die kurze Fahrt nach Vancouver vor uns. Wir bekommen um 7 Uhr Frühstück in der Fußgängerzone von Whistler und fahren dann noch mal kurz zum Bären-Golfplatz von gestern. Aber die Bären sind nicht zu sehen. Vielleicht ist der Löwenzahn erst ihr Nachmittags-Imbiss. Also verlassen wir Whistler, es regnet.
Als wir am Shannon Falls Provincial Park vorbeikommen, halten wir an -  noch ein Wasserfall? Ja, tatsächlich. Es hört auch auf zu regnen.
An diesen Pilzchen konnte ich nicht vorbei gehen:
Wir halten dann am Poreau Cove Provincial Park, um einen Blick auf die Küste zu werfen, weil von der Straße aus seit dem Ausbau für die Olympischen Spiele nicht mehr viel Aussicht zu genießen ist. Wir wundern uns, warum dort so viele Leute herumstehen und auf irgendetwas zu warten scheinen. Als wir mit Fotos fertig sind…
… zeigt sich warum. Ein Lastwagen vom Vancouver Aquarium fährt vor und entlädt Transportboxen mit aufgepäppelten jungen Seehunden, die hier  heute in die Freiheit entlassen werden sollen. 
Thomas und ich suchen uns gute Beobachtungspunkte, dann dürfen Freiwillige die Türen der Boxen öffnen. So richtig wollen die jungen Seals noch nicht aus den Käfigen und in das unbekannte Wasser.
In Vancouver kämpfen wir uns ca. 1 Std. durch den Samstags-Stau (sieht hier nicht so wild aus, war aber mühsam) über Brücken und unter Flugzeugen hindurch...
... zum Hotel und können noch nicht einchecken.
Also peilen wir die Lage am Flughafen für Morgen. Am South Terminal, von wo es zu unserem Aufenthalt in der Spirit Bear Lodge losgeht, gibt es Sa/So keine Mietwagenrückgabe. Wir wissen auch  nicht, ob wir hier abgeben können, weil eigentlich nur National hier Station hat (zu denen Alamo allerdings gehört). Also fahren wir noch zum International Terminal. Dort können wir klären, dass wir das Auto am South Terminal morgen einfach abstellen und den Schlüssel in eine der Postboxen einwerfen können – prima, so sparen wir das hin und herfahren mit dem Shuttle etc..
Die Gepäckaufbewahrung (wir nehmen morgen nur einen Koffer mit), die am International Terminal angeboten wird, ist auch nicht viel billiger als im Hotel, also lassen wir den Koffer  morgen gleich dort. Ist ja auch bequemer ihn dort zu lassen, zumal wir nach unserer Rückkehr wieder dort übernachten. Man macht uns für die Aufbewahrung einen Sonderpreis.
Schräg gegenüber vom Hotel gibt es die üblichen Imbisse (Burger King und Subway) und einen Liquor Store, also ist unser Abendessen inkl. Bier gesichert.
Ich bin aufgeregt, ob morgen alles klappt. 3x starten und landen mit einer Saab340…

Freitag, 25. September 2015

14. Tag: 25.9.15 Kamloops-Whistler

Im Regen ging es nach gutem Frühstück mit tatsächlich frisch gemachten Hash Browns (nicht aus der Tiefkühltruhe) auf nach Whistler. Erst einiges an Autobahn, dann zweispurige und schließlich einspurige Straßen, teils durchs Gebirge und somit kurvenreich.
Diverse Raubvögel saßen auf den Beregnungsgeräten der Farmer, u.a. dieser hübsche hier ganz nah an  der Straße:
An diesem Wasserreservoir habe ich schon 2006 posiert – daher musste heute ein Vergleichsfoto gemacht werden:
In den Bergen sahen wir zweimal ein paar Mule Deers entlang der Straße. Diese hier hauen gerade ab, weil ein Reisebus vorbeigefahren war – ein Actionfoto also:
In Whistler angekommen haben wir eingecheckt und erst mal die Stadt durchwandert. Ein Kaffee mußte mal sein:
Und dann die olympischen Ringe von 2010 natürlich:
Wir hatten am Visitorcenter gehört, dass Bären auf den Golfplätzen zu finden seien. Also haben wir das Auto doch noch mal aus der Hotelgarage geholt  und sind zum Lost Lake gefahren. Tatsächlich, da war eine Schwarzbärmutter  mit Cub direkt  am Abschlag von Loch 2.
Sie ließen sich weder vom Golfspielen noch von uns vom Grasfressen abhalten – nein, sie fraßen in aller Ruhe ihren Löwenzahn…
Wir hatten nur die 300er dabei, daher nicht ganz so nahe Nahaufnahmen.
Nach unserem Spaziergang um den Lost Lake…
… waren die Bärchen immer noch da. Und diesmal hatten wir sie für uns alleine.
Ein schöner Abschluß des Tages. Heute fällt Abendessen aus, wir hatten vorhin einen Imbiß, das muss reichen.