Mittwoch, 14. Oktober 2015

FAZIT

Schade, wenn der Urlaub mit Reisestress anfängt (gestrichener Transatlantik-Flug), sich zwischendurch fortsetzt (3 Std. Wartezeit bei Anflug nach Bella Bella) und auch damit aufhört (Landung in Amsterdam wg. Nebels nicht möglich) - das trübt das "Urlaubsgesamtergebnis" doch enorm.

Ein Vorteil ist, dass der Kopf dadurch, dass man sich jeden Tag zu jeder Tageszeit darum kümmern muss, was man als nächstes tut und dieses organisieren muss, von allen Alltagsdingen zu Hause freigeschaltet ist.

Die neu von uns erkundeten Gebiete, Waterton Park auf canadischer Seite mit dem angrenzendem Glacier Nationalpark auf US-Seite, waren für uns sehr interessant. Schade, dass von den zwei Hauptstraßen im Waterton Park die eine wegen Reparaturen geschlossen war und somit nicht erkundet werden konnte.

Hatte es im Waterton Park in Bezug auf die Tierwelt noch recht vielversprechend angefangen (Mule Deers, Elche und Schwarzbär direkt an der Straße), entfernte sich das Bärenleben im Glacier Nationalpark schon auf die Berghänge nach Weit-weit-weg und ließ in Richtung Banf und Jasper ganz zu wünschen übrig. Ein Highlight war dann sicher noch die Schwarzbärmutter mit ihrem Jungtier auf dem Golfplatz in Whistler und die Großzügigkeit von "Friendly Bear", uns sein Lachsmahl beobachten zu lassen, aber alle anderen Bären, die sich auf den Touren der Spirit Bear Lodge sehen ließen, waren uns gegenüber wenig kooperativ - vom Star des Regenwaldes, der durch Abwesenheit glänzte, und für den wir eigentlich gekommen waren, einmal ganz zu schweigen.

Dieses Manko konnten auch die netten Hörnchen, Elks, Mountain Goats, Rocky Mountain Sheep, Buckelwale, Seelöwen und Seehunde nicht ganz ausgleichen, zumal auch sie nicht so zahlreich und fotogen unterwegs waren wie erhofft.

Insbesondere Banff und Jasper waren im Hinblick auf die Tierwelt eine ziemliche Enttäuschung. Man hatte fast das Gefühl, die Parkverwaltung hätte alle Tiere absichtlich weit von den Straßen weggetrieben, um Staus und Unfälle zu vermeiden. Der Ort Banff selbst ist touristisch dermaßen überlaufen, dass man schon gar keine Lust hat in die Stadt zu gehen. Da hätten wir uns wohl besser in Canmore eingemietet.

Abgesehen von einem durch und durch regnerischen Tag in Banff, an dem nur der Sonnenaufgang famos gewesen war, spielte das Wetter einigermaßen mit, wenn es auch morgens teilweise unter Null grad kalt war. So blieben uns auch im Regenwald längere Regengüsse, die das Anziehen des schweren Ölzeugs erfordert hätten, erspart. Leider kam ich nicht ganz ohne Erkrankung über die Runden - nasse, kalte Füsse den ganzen Tag sind nun mal nicht gesund.

Dieser Teil von Canada steht nun erst mal sicher nicht mehr auf unserer Liste. Wenn überhaupt kann nur noch Yukon im Westen oder Neufundland im Osten für uns interessant sein, bei letzterem insbesondere Churchill mit seinen Polarbären.

Sind wir doch mal gespannt, wohin es uns im nächsten Jahr verschlägt...





Sonntag, 4. Oktober 2015

22./23. Tag: 3./4.10.15 Vancouver-Amsterdam-DUS

Heute am Abreisetag mal bis 7 Uhr ausschlafen. Frühstücken, die Auscheckzeit auf 12 Uhr verlängern und den Shuttlebus für 12.20 Uhr zum Flughafen buchen. Abflug ist um 15.50 Uhr.
Wir erkunden von 9-11.30 Uhr die Gegend zu Fuß, gehen erst am Fraser River entlang...
... und kommen zum Olympischen Oval. Schon beeindruckend so eine Sportstätte. Sie wird jetzt von vielen kleinen Sportgruppen genutzt, u.a. trainieren auch Eiskunstläufer.
Der Weg zurück führt an der Hochbahn entlang. Die ist sicher auch zu den olympischen Spielen gebaut worden. 
Ansonsten begegnet man nur Asiaten, alle Geschäfte haben chinesische Schriftzeichen. Wir googeln später im Hotel, das auch nur chinesische Front-Desk-Bedienstete hat, dass hier in Richmond 50% der Einwohner asiatische Wurzeln haben.
Am Flughafen können wir das Gepäck schon aufgeben,  essen noch eine Kleinigkeit und gönnen uns ein letztes canadisches Bier. Reibungslos geht es los, 9 Std. nach Amsterdam. Und dort können wir wegen Nebels nicht landen. Wir drehen einige Warteschleifen, aber angesichts des knappen Tanks müssen wir nach Düsseldorf ausweichen - aber man glaube  nicht, dass uns das irgendwas nutzt, denn aussteigen dürfen wir nicht. 
Auftanken und zurück nach Amsterdam. Dort wieder neuer Security Check, Passkontrolle, und zum Gate für den Anschlussflug laufen. Zum Glück hat der auch Verspätung, 14 Uhr steht dran, um 15.30 Uhr kommen wir endlich los. Immerhin kommt unser Gepäck tatsächlich mit nach Düsseldorf, dann warten auf den Shuttle zum Parkplatz. 
Von jetzt an geht es endlich reibungslos, im Auto nach Cronenberg, im  TruckStop was zu Essen  holen, und dann sind wir zu Hause. Gut, dass ich morgen noch einen Tag frei habe!

Freitag, 2. Oktober 2015

21. Tag: 2.10.15 Spirit Bear Lodge-Bella Bella-Vancouver

Heute also packen – und alles schon mitnehmen auf unsere heutige letzte Bootstour. Was für ein Gepöngel!
Trinkgeld eintüten und abgeben (wird auf die ganze Crew aufgeteilt, niemand bekommt etwas separat), abendliche Biere bezahlen und dann bei strahlendem Sonnenschein durch die sonnendurchfluteten Fjorde...
... auf zum letzten Bearviewing an einer tatsächlich schönen Lokation…
… mit jeder Menge sterbender Lachse im Fluss, einigen am Ufer liegenden toten Fischen, jeder Menge Bärenspuren und Hinterlassenschaften, also allen Anzeichen von Bärenanwesenheit – aber natürlich wieder kein einziger Bär. Da nimmt man(n) ein Sonnenbad...
... oder macht aus Verzweiflung wieder Adler und Mövenfotos.
Unsere deutschen Mitreisenden machen derweil ein sehr erfolgreiches Whalewatching – der Wal springt sogar!
Wir treffen uns nach 12 Uhr mit den anderen Abreisenden und können unterwegs noch mal einen Blick auf wegstiebende Wasservögel...
... und 3 Wale werfen, anscheinend haben sie ein Kalb dabei.
Wir sind 2 Stunden vor Abflug am Flughafen in Bella Bella:
Pünktlich geht es über Port Hardy auf Vancouver Island nach Vancouver. Wir nehmen ein Taxi ins Hotel und gehen beim nahegelegenen Italiener noch etwas essen. Unser letzter canadischer Abend.

Donnerstag, 1. Oktober 2015

20. Tag: 1.10.15 Spirit Bear Lodge (3)

Ja, tatsächlich, in der Nacht wird nach Schüttelfrost etc. alles gut, ich kann die Tour zum nächsten Versuch Spirit Bear Viewing mitmachen.
Es geht am frühen Morgen schon los, im Nebel des Grauens ;-) Kaum angekommen, läuft im Suchgebiet schon ein großer Schwarzbär rum, weit hinten an der Küste.

Das hätte uns sagen müssen, dass es hier vermutlich keinen Spirit Bear geben wird, denn die treiben sich angeblich nie da rum, wo schon andere Bären sind. Nun gut, wir landen an, setzten über und machen es uns „gemütlich“ - 4-5 Stunden Warten. Zum Glück kommt die Sonne noch heraus.
Aus lauter Verzweiflung fotografieren wir alles Mögliche, vor  allem die Möven, die sich am Lachs gütlich tun.
Die Flut kommt zurück- und wir wollen gerade aufbrechen, als tatsächlich wieder ein Schwarzbär auftaucht, ein kleinerer. Er vergnügt sich am Crabapplebaum,…
… macht eine kurze Schwimmeinlage und bricht diese sofort wieder ab,…                             
…kommt dann wohl näher in unsere Richtung.

Als er um die Ecke biegend im Wasser ist und unsere Fotoapparate klicken hört, dreht er um und ist erst mal weg.  
Er taucht noch einmal kurz auf, aber wir wollen los zur nächsten Lokation. 
Dort gibt es am Ende der Bucht einen beeindruckenden Wasserfall, und von der Gischt schön verzierte Bäume.

Sonst gibt es dort - außer den üblichen Seehunden -  nichts – wie nicht anders zu erwarten.
Zum Abendessen gibt es endlich mal Lachs – aber in abenteuerlicher Kombination. Morgenvormittag haben wir noch ein letztes Mal Gelegenheit zum ausgiebigen Warten.